Unser Ansatz

An der Karl-Preising-Schule soll jedem Schüler und jeder Schülerin ein individualisiertes Lernangebot gemacht werden und Lerninhalte an die individuellen Bedürfnisse und Lernvoraussetzungen angepasst werden.

Da Schulzeit als Lebenszeit, insbesondere für Schüler mit fortschreitenden Erkrankungen, verstanden wird, sehen wir uns nicht nur als Wissensvermittler, sondern auch als Lernbegleiter, Vertraute und Berater, die einen Umgang pflegen, der von Akzeptanz und Wertschätzung geprägt ist.

In den jeweiligen Lernkursen werden in der Regel acht bis zehn Schüler mit verschiedenen Behinderungen gemeinsam unterrichtet. Es gibt kein Jahrgangsklassenprinzip, d.h. die Alterspanne im Kurs kann sich um mehrere Jahre unterscheiden. Auch „Sitzenbleiben“ gibt es nicht. Die Kinder und Jugendlichen eines Kurses sollen gut zusammen passen und gemeinsam lernen können. Wenn sich heraus stellt, dass ein Kind in einem anderen Kurs besser aufgehoben ist, ist eine Querversetzungen jederzeit möglich.

Teamarbeit ist ein ebenso wichtiges Merkmal wie die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Ergotherapie, Physiotherapie und des psychologischen und heilpädagogischen Fachdienst des Bathildisheims. Viele der Schüler leben im unternehmenseigenen Internat. Auch die Zusammenarbeit mit externen Institutionen wie Ärzten vom Sozialpädiatrischen Zentrum in Kassel, niedergelassenen Therapeuten, dem Jugendamt oder dem Sozialhilfeträger sind selbstverständlich.

Die Elternarbeit stellt einen Schwerpunkt in unserer Arbeit dar. Aus einer systemischen Sichtweise heraus verstehen wir Schule als einen wichtigen Lebensbereich unserer Schüler und streben eine vertrauensvolle Kooperation mit den Familien und den Familien ersetzenden Institutionen an. Somit gehört der Austausch zu unserer täglichen Arbeit. An Elternnachmittagen, Elternabenden und regelmäßig vereinbarten Einzelgesprächen tauschen wir uns mit Eltern und Erziehungsberechtigten aus und entwickeln eine gemeinsame Schul- und Entwicklungsperspektive vom ersten Schuljahr bis in die nachschulische Lebenssituation hinaus. Daneben vereinbaren wir auch Besuche bei Eltern, in Wohngruppen und Heimen.

In Maßnahmen der Unterstützten Kommunikation (UK) werden alle Schülerinnen und Schüler der Karl-Preising-Schule einbezogen, deren lautsprachliche Fähigkeiten nicht für eine befriedigende Verständigung ausreichen.

Unterstützte Kommunikation ist bei uns ein durchgehendes Unterrichtsprinzip. UK-Fachkonferenzen und UK-Fortbildungen finden statt. Die Schule verfügt über eine gute UK-Materialausstattung, z.B. schuleigene Talker und Ipads für Probephasen oder einer UK-Kiste mit Powerlinks, Schaltern und einfachen elektronischen Hilfsmitten.

Die Karl-Preising-Schule gehört zu den Pionierschulen im Bereich der Unterstützten Kommunikation. Bereits seit 1991 wird hier intensiv in diesem Fachgebiet gearbeitet. Unterstützte Kommunikation stellt einen qualitativ guten und selbstverständlichen Bestandteil des Schulalltags dar.

Aufgaben und Ziel der Sprachtherapie ist es, Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen zu korrigieren, aufzuheben oder zu kompensieren. Ein enger Austausch zwischen Therapeut, Eltern, Schule, Internat und den übrigen Fachdiensten ist hierbei oberstetes Prinzip. Bei Notwendigkeit werden externe wie Ärzte und soziale Dienste hinzugezogen. 

Die Schwerpunkte der Sprachtherapie orientieren sich an den Bedürfnissen des einzelnen Schülers, im Sinne einer ganzheitlichen Förderung. Aus diesem Grund ist die Sprachtherapie mal mehr medizinisch, psychologisch, linguistisch oder pädagogisch ausgerichtet. Die Übergänge dabei sind fließend.

Die Therapie kann als Einzel-, Gruppentherapie, Sprachförderstunde im Unterricht stattfinden. In unserer Schule werden die Therapien von einer akademischen Sprachtherapeutin, einer Logopädin und Förderschullehrern mit der Fachrichtung Sprachheilpädagogik realisiert.

In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus dem Autismus-Spektrum haben wir langjährige Erfahrung. Wir unterrichten Schülerinnen und Schüler mit ASS in heterogen zusammengesetzten Klassen und arbeiten in erster Linie mit Visualisierungen und Strukturierungen nach dem TEACCH-Ansatz.

Arbeitsmaterialien zum Austismus finden Sie hier.

Auch lerntheoretische Ansätze und Methoden des Sozialen Kompetenztrainings (SOKO) werden umgesetzt. 

Mit unserem Biotop und unserem Schulgarten haben wir einen barrierefreien Lernort Natur geschaffen, an dem auch Kinder und Jugendliche mit schwereren Behinderungen und Beeinträchtigungen Natur erleben, erfahren und kennenlernen können.

Die Beschäftigung mit Natur im Unterricht findet in allen Stufen statt. 

Natur erfahren, beobachten, vergleichen, gestalten und Verantwortung übernehmen in unterschiedlichen Themenfelder ist  Bestandteil des Schulcurriculums.

Regelmäßig nehmen wir an dem Wettbewerb „Kids for Nature“ des regionalen Energieversorgungsunternehmens teil und haben mehrfach Geldpreise gewonnen.

Mit dem „Solarboot-Cup" schaffen wir Anreize zur Beschäftigung mit alternativen Energien.

Es ist unser Ziel, Umweltschule zu werden! 

Digitale Medien haben in unserer Schulen ihren Platz. In welchem Maße sie didaktisch sinnvoll eingesetzt werden und welche Kompetenzen die Schüler erwerben sollen, wird in einem Curriculum diskutiert, welches regelmäßig überarbeitet wird.

Digitale Medien erfüllen dabei unterschiedliche Funktionen: Sie sind Lernmittel um didaktische Ziele zu erreichen, mit und durch sie werden überfachliche Kompetenzen gefördert und sie bieten als Gegenstand digitaler Kommunikation die Auseinandersetzung mit der Medienwelt an.

Als Selbstverpflichtung nutzen wir die Ressourcen regelmäßig, aber schonend (Hardware, Tinte, Papier).

Mit speziell ausgebildeten Hunden und bei Einwilligung der Eltern wird an der Karl-Preising-Schule tiergestützte Pädagogik sehr erfolgreich sowohl in Einzelfördermaßnahmen als auch im Klassenverbund eingesetzt. 

Bei den Einzelmaßnahmen bietet die tiergestützte Pädagogik ausgezeichnete Möglichkeiten der Sprachförderung und der Unterstützten Kommunikation. Aber auch im sozial-emotionalen Bereich kann tiergestützt unter anderem an der Überwindung von Ängsten, der Förderung des Einfühlungsvermögens, der Vermittlung von Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein und dem Auf- und Ausbau von Beziehungsfähigkeit gearbeitet werden. 

Im Klassenverband trägt der Therapiehund dazu bei das Wohlbefinden und Selbstbewusstsein der Schüler und Schülerinnen zu steigern und die Lernmotivation zu fördern.